XPS-Dämmung: Vor- und Nachteile der Hartschaumplatten als Isolierung

Die XPS-Dämmung weist zahlreiche Vorteile auf – sie ist zum Beispiel unempfindlich gegen Feuchtigkeit und hält auch hohe Belastungen aus, ohne sich zu verformen. Lesen Sie im Folgenden mehr zu den Eigenschaften des extrudierten Polystyrols.

XPS-Dämmplatten: Was ist die XPS-Dämmung?

Es gibt mehrere Dämmstoffe aus Polystyrol. Das expandierte Polystyrol (kurz: EPS) ist besser bekannt unter dem Markennamen “Styropor”. XPS steht für “extrudiertes Polystyrol”. Der Kunststoffschaum unterscheidet sich vom EPS-Dämmstoff durch die Behandlung, die er erfährt: Der Dämmstoff wird eingeschmolzen und unter extremem Druck sehr stark verdichtet. Er bekommt ein Treibmittel zugesetzt und wird schließlich in seine endgültige Form gepresst, die XPS Hartschaumplatte.

Durch dieses Herstellungsverfahren ist die XPS-Dämmung viel dichter als beispielsweise Styropor und bedeutend druckunempfindlicher. Selbst nach Jahren hoher Belastung verformt sich das Hartschaum-Material kaum. Daher werden die Dämmstoffplatten gern an Stellen genutzt, an denen die Dämmung schwerem Gewicht ausgesetzt ist.

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Ein klarer Vorteil: XPS-Hartschaumplatten sind äußerst robust und langlebig.

Dämmstoffplatten sind unempfindlich gegen Feuchtigkeit

Anders als zum Beispiel Mineralwolle wird die XPS-Dämmung durch Feuchtigkeit nicht beeinträchtigt: Das stark verdichtete Hartschaum-Material ist komplett wasserundurchlässig. Entsprechend bietet es auch Mikroorganismen keinen Lebensraum und verwittert nicht.

Der langlebige Hartschaum kann zum Beispiel gut in Flachdächern, in feuchten Kellern oder auch zur Abdichtung im Außenbereich mit Erdberührung benutzt werden, bei der sogenannten Perimeterdämmung. Hilfreich ist hier auch, dass extrudierte Polystyrol-Hartschaumplatten resistent gegen viele Chemikalien sind, die in diesen Bereichen im Boden vorkommen können – beispielsweise Streusalzlösungen.

Was kosten XPS-Dämmplatten?

XPS-Dämmplatten sind in der Regel etwas teurer als EPS-Dämmplatten. Die reinen Materialkosten liegen in der Regel bei 30 bis 60 Euro pro Quadratmeter. Zum Vergleich: EPS-Dämmplatten sind meist zwischen 10 und 15 Euro pro Quadratmeter erhältlich. 

Dämmplatten: Wärmedämmung mit XPS-Isolierung auf hohem Niveau

Die wärmeisolierenden Eigenschaften der XPS-Dämmung liegen etwa auf demselben hohen Niveau wie die der EPS-Dämmung. Beide Materialien haben eine geringe Wärmeleitfähigkeit – sie beträgt jeweils zwischen 0,035 und 0,040 W/m*K (Watt / Meter * Kelvin). Sie sorgen beide dafür, dass das Innere des Hauses im Winter warm und im Sommer angenehm kühl bleibt.

Spezielle Anwendungsbereiche der Hartschaum-Dämmstoffplatten

Die XPS-Hartschaumplatten werden gern bei Umkehrdächern eingesetzt. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass der Dämmstoff, also die XPS-Dämmung, oberhalb der Flachdachkonstruktion auf der Abdeckung liegt. Sie selbst wird oft nur noch mit einem Vlies und einer Schicht Kiesel bedeckt. Diese Vorgehensweise verlängert die Lebensdauer der Abdeckung, die sich andernfalls durch Hitze und Kälte stark ausdehnen und zusammenziehen würde. Das führt zu Materialermüdung und bedeutet, dass Sie sie in kürzeren Abständen austauschen müssten.

Häufig findet die XPS-Dämmung auch Einsatz im Badezimmer. Es gibt Bauplatten, deren Kern aus dem Dämmstoff besteht. Er ist umschlossen von einem Gewebe aus Glasfasern und Mörtel. Sobald diese Platten angebracht sind, können sie ohne Weiteres mit Fliesen belegt, verspachtelt und verputzt werden. Sie sind dann gut geschützt vor der Feuchtigkeit und Nässe, die im Badezimmer entsteht.

XPS-Dämmplatten: Entsorgung

Sollten Sie alte XPS-Dämmplatten entsorgen wollen, dürfen Sie sie keinesfalls in den normalen Hausmüll werfen. Hier ist eine gesonderte Entsorgung über die örtliche Bauschuttdeponie notwendig. 

Vorteile
  • gute Wärmedämmung
  • resistent gegen Chemikalien
  • resistent gegen Feuchtigkeit
  • geringe Wärmeleitfähigkeit
  • bietet Mikroorganismen keinen Lebensraum
Nachteile
  • energieintensive Herstellung
  • basiert auf fossilen Rohstoffen wie Erdöl
  • in Brandfällen bildet sich Qualm
  • leicht entflammbar
  • keine UV-Beständigkeit
Nutzen der Dämmung
LandesschauBW

Die XPS-Dämmung eignet sich für unterschiedliche Zwecke. Meist wird sie zur Dämmung von Flachdächern, Böden (Perimeterdämmung) und im Außenbereich angewendet. Aufgrund ihrer wärmeisolierenden, feuchtigkeitsresistenten und druckunempfindlichen Eigenschaften kommt die XPS-Dämmung an feuchten Orten mit hoher mechanischer Einwirkung zum Einsatz. 

Zwar gelten die XPS-Platten aus Hartschaum als feuchtigkeitsresistent, allerdings können sie Luftfeuchtigkeit nicht speichern und es besteht die Gefahr, dass sich Feuchtigkeitsnester bilden. Dies wiederum kann zu Schimmel führen.

Sowohl XPS als auch EPS eignen sich bestens zur Dämmung. Aufgrund seiner geschlossenen Zellstruktur und damit hohen Dichte bringt XPS allerdings eine etwas bessere Wärmedämmung mit sich.

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