Heizen mit Holz: Vorteile und Nachteile der Pelletheizung

Das Heizen mit Pellets kann die Umwelt schonen und Heizkosten sparen. Doch neben ihren Vorteilen hat diese Heizmethode auch einige Nachteile. Erfahren Sie, was bei der Entscheidung für oder gegen eine Pelletheizung wichtig ist.

Pelletheizung: Was ist das?

Eine Pelletheizung ist ein Heizsystem, das in der Regel über einen Heizkessel verfügt (Zentralheizung), in welchem Holzpellets verbrannt werden. Aus den verbrannten Holzpellets wird wiederum Energie gewonnen, die für Strom und Warmwasser genutzt werden kann. Dabei gibt es unterschiedliche Arten von Pelletheizungen bzw. Pelletöfen.

Pelletkaminofen vs. Zentralheizung: Zwischen zwei Arten von Pelletheizung unterscheiden

Mit Holzpellets lässt sich unterschiedlich heizen, entweder als Zentralheizung oder als Einzelofen, ähnlich einem Pelletkaminofen. Ein sogenannter Pelletkessel kann dabei als Zentralheizung Wärme für das gesamte Haus liefern, sowohl für Wasser als auch für die Heizung. Für eine höhere Leistung der Pelletheizung lohnt es sich, einen Pufferspeicher zusätzlich zu nutzen. Denn eine Pelletheizung mit Pufferspeicher nimmt die Energie beim Verbrennungsprozess auf und speichert diese. 

Der Pelletkamin ist dagegen, wie auch der Kamin, für das Beheizen einzelner Räume vorgesehen. Ist der Pelletofen wasserführend, kann er zusätzliche Wärme für Warmwasser oder die Heizung in weiteren Räumen abgeben – jedoch reicht das meist nicht aus, um ein ganzes Haus mit Wärme zu versorgen. Der Pelletofen wird daher normalerweise mit einer Zentralheizung kombiniert. Zudem ist bei dem Pelletkamin eine sogenannte Mehrfachbelegung möglich. Mehrfachbelegung bedeutet, dass mehrere Pelletöfen gleichzeitig an einen Schornstein angeschlossen werden. Dafür müssen allerdings bestimmte Bedingungen erfüllt werden, wie etwa dass die Pelletöfen nicht über ein eigenes Gebläse verfügen dürfen. Außerdem müssen die an den Schornstein angeschlossenen Pelletöfen der Bauart gemäß DIN18891 entsprechen.

Pelletofen und Pelletzentralheizung: Wie sieht es mit den Kosten aus?

Die Anschaffungskosten für Pelletheizungen sind hoch: So kann die Anschaffung samt Pelletkessel, Pelletlager, Pufferspeicher und Montage 25.000 bis 30.000 Euro kosten. Hinzu kommen jährliche Wartungs- und Betriebskosten. Deutlich günstiger ist ein Pelletofen. Je nach Modell und Größe können Sie mit Kosten im vierstelligen Bereich rechnen. Da die Holzpreise deutlichen Schwankungen unterliegen, können für den Brennstoff unterschiedlich hohe Kosten auf Sie zukommen, die sich nicht immer adäquat voraussagen lassen. 

Holzpellets: Auf die Qualität achten

Wer eine Pelletheizung hat, sollte die Qualität der Holzpellets unbedingt beachten. Wichtig ist zum Beispiel, dass die Presslinge weder zu feucht sind, noch zu viel Asche enthalten. Auch der Schadstoffgehalt der Holzpellets sollte so gering wie möglich ausfallen. Die europaweit standardisierte DIN-Norm 14961-2 teilt die Holzpellets in die Güteklassen A1 und A2 für Endverbraucher:innen ein. Auf diese DIN-Norm sollten Sie beim Kauf der Holzpellets unbedingt achten. Auch das sogenannte EN Plus Siegel, welches 2010 eingeführt wurde, gibt Aufschluss über Faktoren wie Qualität, Produktionsbedingungen und Lagerung

Pelletheizung als Hybridheizung

Die Pelletheizung kann auch in Form einer Hybridheizung installiert werden. Bei einer Hybridheizung werden unterschiedliche Heizsysteme, zum Beispiel eine Gasheizung mit einer Solarthermie oder Brennstoffzellenheizung kombiniert. Auch die Pelletheizung kann hybrid eingesetzt werden, beispielsweise mit einer Wärmepumpe. Wenn Sie sich für eine Pelletheizung in Hybridform interessieren, sollten Sie eine:n ,Energieberater:in konsultieren,, um die Ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten professionell abwägen zu lassen.

Was jedoch beide Systeme gemeinsam haben: den Pelleteinsatz als Brennmaterial und die grundsätzliche Verbrennungstechnik, woraus sich mehrere Vor- und Nachteile ergeben.

Holzheizung: Vorteile beim Heizen mit Pellettechnik

Holzpellets werden aus Holz oder Maisspindeln hergestellt –  also aus nachwachsenden Rohstoffen, die es auch in Deutschland gibt, sodass keine langen Transportwege für das Heizmaterial nötig sind. Ein wesentlicher Vorteil ist entsprechend, dass es sich bei den Holzpellets nicht um einen fossilen Energieträger handelt, wie es etwa bei Öl und Gasheizungen der Fall ist. Zudem eignet sich die Pelletheizung wunderbar als Hybridheizung, kann also mit anderen, erneuerbaren Energiesystemen, wie Wärmepumpen, kombiniert werden.

Weiterer Vorteil des Pelletofens: Im Gegensatz zum Kamin verbrennen Sie sehr sauber und erzeugen dabei kaum Asche oder Gerüche.

Holzheizung: Nachteile beim Heizen mit Pellettechnik

Vor einiger Zeit galt die Holzpelletheizung als günstige Alternative zum Heizen. Mittlerweile sind die Holzpreise derart gestiegen, dass davon nicht mehr die Rede sein kann. Vielerorts waren Holzpellets für die Pelletheizung ausverkauft. Im Zuge der aktuellen Energiekrise und der rasant steigenden Energiekosten kann die Holzpelletheizung nicht mehr als kostengünstig betrachtet werden. Zudem besteht die Gefahr, dass beim Verbrennungsprozess eine Feinstaubbelastung entsteht. Obwohl die Pellettechnik mit Holz funktioniert, kann sie daher nicht zwangsläufig als klimafreundliche alternative zur Gasheizung oder Ähnliches betrachtet werden. 

Unter Umständen fallen zudem die Transportwege für den Brennstoff länger aus. Dadurch wird das Heizen nicht nur umweltschädlicher, sondern häufig noch teurer. 

Dazu kommen Nachteile beim Kauf und Einbau eines Kessels oder Ofens, die zu bedenken sind:

  • Eine Pellet-Zentralheizung benötigt viel Platz. Besonders der Lagerraum für den Brennstoff und Feuerstätte schlägt hier zu Buche. Auch der Ofen ist durch das Pellet-Behältnis häufig größer als bei vergleichbaren Kaminen. 
  • Anschaffung und Installation der Pelletheizung sind in der Regel teurer als bei Kamin, Gas- oder Ölheizung. Das liegt beispielsweise an zusätzlichen Komponenten wie Lagerbehältnissen, Steuerung oder Fördersystemen.
  • Zusätzlicher Nachteil beim Pelletofen: Er braucht einen Schornstein. Den braucht ein Kamin jedoch auch.
Pelletheizung: Förderungen

Die Installation einer Pelletheizung wird staatlich subventioniert. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), mit dem Programm Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), fördert den Einbau einer Pelletheizung mit mindestens 10 Prozent bzw. maximal 60.000 Euro pro Kalenderjahr und Wohneinheit. Weitere ,10 Prozent, erhalten Hausbesitzer:innen, wenn sie ihre alte Gasheizung oder Ölheizung gegen eine Heizung mit Pellettechnik austauschen. Insgesamt wird das Heizsystem mit bis zu 20 Prozent der förderfähigen Kosten subventioniert. 

Moderne Heizanlagen
Quelle: KfW-Bankengruppe
Vorteile
  • Holz ist ein nachwachsender Rohstoff
  • kombinierbar mit anderen Heizsystemen
  • keine langen Transportwege für Heizmaterial
  • Pelletöfen sind sauber
Nachteile
  • Holzpreise unterliegen Schwankungen
  • Pelletheizung benötigt viel Platz
  • hohe Anschaffungskosten
  • Pelletöfen benötigen einen Schornstein
Im Gegensatz zu Öl- und Gasheizungen ist die Pelletheizung deutlich klimafreundlicher. Denn sie nutzt nachwachsende Rohstoffe, die nicht so umweltschädlich sind wie fossile Energieträger. Kritische Stimmen verweisen allerdings darauf, dass für die Pelletheizungen mehr Holz abgebaut wird, als nachwächst. 
Es kommt darauf an: Bei einer Pelletheizung müssen Sie zunächst mit hohen Anschaffungskosten von bis zu 30.000 Euro rechnen. Ein weiterer, wichtiger Faktor sind die aktuellen Holzpreise. In der Vergangenheit unterlagen diese starken Schwankungen und die Holzpreise stiegen zwischenzeitlich enorm an. Daher lässt sich pauschal nicht sagen, ob das Heizen mit Pellets wirklich günstiger ist. 
Zu den Nachteilen einer Pelletheizung gehören: Hohe Anschaffungskosten, Abhängigkeit von schwankenden Holzpreisen, aufwendige Entleerung der Asche und ein hoher Platzbedarf für die Lagerung der Pellets. 
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