Fördermittel optimal nutzen: Der Weg zu erfolgreichen Anträgen

Eine energetische Sanierung spart nicht nur Geld, sondern steigert auch den Wohnkomfort. Doch günstig ist solch eine Sanierung nicht. Zum Glück gibt es staatliche Förderungen. Wer die Heizung austauschen, die Fassade erneuern oder das Dach dämmen möchte, kann verschiedene Fördergelder beantragen. Welche es gibt und wie das Beantragen der jeweiligen Gelder funktioniert.

Welche Fördergelder gibt es?

Die Bundesregierung hat eine Vielzahl an Programmen und Maßnahmen verabschiedet, um die energetische Sanierung von Wohngebäuden zu fördern und den Klimaschutz voranzutreiben. Zu den gängigsten Fördergeldern gehören:

1.      KfW-Förderung:

Die KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet verschiedene Förderprogramme für die energetische Sanierung von Wohngebäuden an, darunter zinsgünstige Kredite und Zuschüsse. Hierzu gehören zum Beispiel das KfW-Energieeffizienzprogramm (Effizienzhaus), das KfW-Programm „Erneuerbare Energien – Standard“ und das KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“ für Einzelmaßnahmen.

2.      BAFA-Förderung

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert unter anderem den Einbau von effizienten Heizungsanlagen und erneuerbaren Energien durch Zuschüsse. Das BAFA unterscheidet hierbei zwischen Förderungen in Neubauten sowie in bestehenden Gebäuden. So gibt es beispielsweise in Neubauten Fördergelder bei Solarkollektor- oder Wärmepumpenanlagen. 

3. Länder- und Kommunalförderungen:

Auch viele Bundesländer und Kommunen bieten eigene Förderprogramme für die energetische Haussanierung an. Diese können je nach Bundesland und Kommune unterschiedlich ausfallen und beinhalten oft Zuschüsse oder Darlehen für Maßnahmen wie Wärmedämmung, Heizungsoptimierung oder den Einsatz erneuerbarer Energien. Welche Fördermittel in Ihrer Region angeboten werden, erfahren Sie bei Ihrer zuständigen Gemeindeverwaltung.

Kombination verschiedener Fördergelder

Sie dürfen übrigens mehrere Fördergelder in Anspruch nehmen. Wer beispielsweise schon über die BAFA oder KfW Gelder beantragt hat, findet neben dieser Förderung oftmals eine kombinierbare Förderung des Bundeslandes, in dem Sie sanieren bzw. bauen. Diese unterscheiden sich jedoch von Bundesland zu Bundesland. Hier gilt es, sich individuell beraten zu lassen.

Förderantrag: Wann spreche ich mit der Bank?

In der Regel ist es nicht notwendig, direkt mit einer Bank Kontakt aufzunehmen, um Fördergelder für energetische Haussanierungen zu beantragen. Die meisten Förderprogramme werden von staatlichen Stellen oder Energieagenturen verwaltet und die Anträge werden direkt bei diesen Stellen eingereicht. Es ist jedoch ratsam, sich im Vorfeld über eventuelle Kredit- oder Finanzierungsoptionen zu informieren, die von Banken oder anderen Finanzinstituten angeboten werden, um die Finanzierung der Sanierungsmaßnahmen zu unterstützen. Lassen Sie sich hierbei von einem:einer unabhängigen Finanzberater:in beraten , um die besten Optionen anhand der jeweiligen, finanziellen Situation zu prüfen.

Diese Dokumente benötigen Sie bei Förderanträgen

Welche Dokumente und Nachweise für den Förderantrag erforderlich sind, kannje nach Förderprogramm und Fördergeber variieren. Im Allgemeinen benötigen Sie folgende Dokumente und Nachweise für einen Förderantrag:

Antragsformular: Dies ist das offizielle Formular, das für den Förderantrag ausgefüllt werden muss. Es enthält in der Regel persönliche Informationen, Angaben zur Immobilie und zu den geplanten energetischen Sanierungsmaßnahmen.

Kostenvoranschläge oder Angebote: Es können detaillierte Kostenvoranschläge oder Angebote von den ausführenden Handwerker:innen oder Unternehmen für die geplanten Sanierungsmaßnahmen verlangt werden. Diese sollten alle relevanten Informationen zu den Kosten der Materialien, Arbeitsleistungen und gegeben falls weiteren Ausgaben enthalten.

Baugenehmigungen: Falls für die geplanten Maßnahmen eine Baugenehmigung erforderlich ist, müssen entsprechende Nachweise eingereicht werden. Dies können beispielsweise Baugenehmigungen für den Austausch von Fenstern oder den Einbau einer Solaranlage sein.

Energieausweis oder Energieberatungsbericht: Ein Energieausweis oder ein Energieberatungsbericht, der den energetischen Zustand der Immobilie vor und nach den geplanten Sanierungsmaßnahmen dokumentiert, wird ebenfalls häufig gefordert.

Rechnungen und Zahlungsbelege:  Verlangt werden meist Originalrechnungen und Zahlungsbelege für die durchgeführten Sanierungsmaßnahmen, um die tatsächlichen Kosten nachzuweisen.

Nachweise über fachgerechte Ausführung: Es kann erforderlich sein, Nachweise über die fachgerechte Ausführung der Sanierungsmaßnahmen vorzulegen, wie beispielsweise Abnahmebescheinigungen, Protokolle oder Zertifikate von qualifizierten Handwerker:innen oder Energieberater:innen.

Es ist wichtig, alle erforderlichen Dokumente vollständig, korrekt und fristgerecht einzureichen, um eine reibungslose Bearbeitung des Förderantrags zu gewährleisten. Bei Fragen oder Unsicherheiten wenden Sie sich am besten an die zuständige Stelle oder eine:n Energieberater:in , um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Dokumente und Nachweise vorliegen.

Schritt für Schritt zur Antragsstellung

Um Ihren Antrag auf Fördergelder für energetische Haussanierung genehmigt zu bekommen, müssen alle Voraussetzungen und Richtlinien erfüllt werden. Gehen Sie bei der Antragsstellung für energetische Förderungen wie folgt vor:

  1. Informieren Sie sich gründlich: Recherchieren Sie im Internet oder kontaktieren Sie die zuständigen Stellen, wie beispielsweise die KfW-Bank, das BAFA oder die entsprechenden Landes- oder Kommunalbehörden und informieren Siesich umfassend über die verfügbaren Förderprogramme und die dazugehörigen Anforderungen. Lesen Sie die Richtlinien und Merkblätter sorgfältig durch, um sicherzustellen, dass Sie alle erforderlichen Informationen und Dokumente bereithalten.
  2.   Planen Sie Ihre Maßnahmen: Fertigen Sie einen detaillierten Plan für Ihre energetische Haussanierung an – inklusive der geplanten Maßnahmen, Kosten und einem Zeitplan. Stellen Sie sicher, dass Ihre Maßnahmen mit den Anforderungen der jeweiligen Förderprogramme übereinstimmen, um förderfähig zu sein. Oft müssen bestimmte Energieeffizienzstandards oder Mindestanforderungen erfüllt werden.  
  3. Holen Sie Angebote ein: Holen Sie mehrere Angebote von Handwerker:innen oder Installateur:innen ein, welche die geplanten Maßnahmen durchführen sollen. Achten Sie darauf, dass die Angebote detailliert und nachvollziehbar sind und die geforderten Standards erfüllen. Diese Angebote werden später oft als Nachweis für die förderfähigen Kosten benötigt.  
  4. Beantragen Sie die Fördergelder: Füllen Sie die entsprechenden Antragsformulare sorgfältig aus und reichen Sie diese zusammen mit den erforderlichen Unterlagen ein. Dies können zum Beispiel Angebote, Rechnungen, Nachweise über die Erfüllung von Energieeffizienzstandards oder andere geforderte Dokumente sein. Achten Sie darauf, dass alle Angaben korrekt und vollständig sind, um Verzögerungen oder Ablehnungen zu vermeiden.  
  5. Warten Sie auf die Entscheidung: Nachdem Sie den Antrag eingereicht haben, kann es einige Zeit dauern, bis Sie eine Rückmeldung erhalten. Die Bearbeitungszeit kann je nach Förderprogramm und Anzahl der Anträge, variieren.  
  6. Umsetzung der Maßnahmen: Sobald Ihr Antrag genehmigt wurde und Sie die Zusage für die Fördergelder erhalten haben, können Sie mit der Umsetzung der energetischen Haussanierung beginnen.  
  7. Dokumentation und Abrechnung: Bewahren Sie alle relevanten Belege und Dokumente gut auf, einschließlich der Rechnungen und Zahlungsbelege. Stellen Sie sicher, dass Sie alle geforderten Unterlagen vollständig und fristgerecht einreichen, um eine reibungslose Abrechnung und Auszahlung der Fördermittel zu gewährleisten.  
  8. Abschluss und Verwendung der Fördergelder: Sobald alle Maßnahmen abgeschlossen sind und alle geforderten Nachweise erbracht wurden, erfolgt in der Regel die Schlussabrechnung. Nach erfolgreicher Prüfung erhalten Sie die Auszahlung der Fördergelder auf das von Ihnen angegebene Konto.  
Beratung und Unterstützung in Anspruch nehmen

Falls Sie Fragen oder Unsicherheiten haben oder Hilfe bei der Antragstellung benötigen, stehen Ihnen Beratungsstellen oder Energieberater:innen zur Verfügung, die Ihnen bei der Beantragung von Fördergeldern und der Umsetzung der energetischen Haussanierung helfen.

Mit einer guten Planung, Umsetzung und Dokumentation können Sie erfolgreich Fördergelder für Ihre energetische Haussanierung beantragen und von den finanziellen Vorteilen profitieren.

Förderantrag stellen: So geht's
Welche unterschiedlichen Dokumente Sie für einen Antrag benötigen, variiert je nach Fördergeber. Oftmals sind es Antragsformulare, Kostenvoranschläge oder Angebote, Baugenehmigungen, der Energieausweis der Immobilie, Rechnungen sowie ein Nachweis über fachgerechte Ausführung der Maßnahmen.
Nein, für eine staatliche Förderung ist die Bank nicht zuständig. Die benötigten Formulare erhalten Sie beim Fördergeber selbst. Weitere Privatkredite für Ihre Immobilie können Sie jedoch mit Ihrem/Ihrer Bankvertreter:in abklären.
Die Bearbeitungszeit für Fördergelder kann je nach Förderprogramm und Fördergeber variieren. In der Regel erfolgt die Auszahlung der Fördermittel jedoch erst nach abschließender Prüfung der Sanierungsmaßnahmen sowie der Vorlage aller erforderlichen Dokumente und Nachweise. Es ist daher ratsam, sich auf eine gewisse Bearbeitungsdauer einzustellen und bei Bedarf bei der zuständigen Stelle oder dem Fördergeber nach dem voraussichtlichen Zeitrahmen für die Auszahlung nachzufragen.
Coverbild Copyrights: ©Andreas Steidlinger/ iStock